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    Der Lykische Salamander

          Lyciasalamandra (Mertensiella)

Verbreitung:

Die Verbreitung der Gattung ist auf eng begrenzte Bereiche des kleinasiatischen Festlands (Lykien) und einige vorgelagerte ägäische Inseln beschränkt. Hier bewohnt sie Gebiete, die in die Zone der Kalkverbreitung fallen. Lyciasalamandra benötigt ein reichhaltiges unterirdischen Lückensystem, um die heißen und trockenen Sommermonate zu überbrücken. Die Fundorte zeichnen sich zusätzlich als mediterane Winterregengebiete mit einer durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge von mehr als 1000 mm und einer Januardurchschnittstemperatur von über 0°C aus. 

Beschreibung:

Es sind mittelschlanke Salamander, mit eine Gesamtlänge von etwa 11 bis 14 cm. Bei der Art Lyciasalamandra atifi können aber auch bis zu 18 cm erreicht werden. Bei geschlechtsreife Männchen befindet sich auf der Oberseite der Schwanzbasis der für die Gattung typische Paarungshöcker.

Die Färbung ist in Abhängigkeit von der (Unter)Art äußerst variabel. Brauntöne, silbrige, weiße, gelbe bis orangegelbe Bereiche und Flecken - je nach (Unter)Art auch rote oder lachsfarbene Körperbereiche – sind für die einzelnen (Unter)Arten charakteristisch. Der Rücken ist stets dunkler als die Flanken und der Bauch. Teilweise ist die Bauchhaut so gering pigmentiert, das die inneren Organe zu erkennen sind.  Die Augen sind groß und hervorstehend. Die schmalen Parotiden sind deutlich ausgebildet. Die Haut ist glatt. Die Rumpfseiten sind quer gefurcht. Der Schwanz ist etwa gleich lang oder etwas kürzer wie die Kopf/Rumpflänge. 

Arten:

Derzeit sind dreizehn (Unter)Arten beschrieben, deren Verbreitungsgebiete alle relativ klein und von den anderen klar abgegrenzt sind: 

Lyciasalamandra antalyana (Basoglu & Baran, 1976)

          Lyciasalamandra antalyana antalyana

          Lyciasalamandra antalyana gocmeni (Akman & Godmann, 2014)

Lyciasalamandra arikani (Göçmen & Akman, 2012)

Lyciasalamandra atifi (Basoglu, 1967)

Lyciasalamandra billae (Franzen & Klewen, 1987)

Lyciasalamandra fazilae (Basoglu & Atatür, 1974)

Lyciasalamandra flavimembris (Mutz & Steinfartz, 1995)

Lyciasalamandra helverseni (Pieper, 1963)

Lyciasalamandra irfani (Göçmen, Arikan & Yalçinkaya, 2011)

Lyciasalamandra luschani (Steindachner, 1891)

         Lyciasalamandra luschani basoglui

        Lyciasalamandra luschani finikensis 

        Lyciasalamandra luschani luschani

Lyciasalamandra yehudahi (Göçmen & Akman, 2012)

 

 

    Eine Abbildung von Mertensiella helverseni ist auf dem Umschlagbild „Die Landsalamander Europas, Teil 1 , Reiner Klewen“ zu finden.

Lebensraum:

Der Lykische Salamander ist in seiner Habitatwahl nicht auf offenes Wasser angewiesen. Die Höhenverbreitung wird  von fast Meereshöhe bis auf ca. 920 m ü. NN angegeben.  

 

Lebensweise, Verhalten:

Ein großer Teil der Aktivitäten des Lykischen Salamanders findet im Lückensystem des karstigen Untergrundes statt. Die oberirdische Aktivität erstreckt sich auf das Winterhalbjahr; und hier im wesentlichen auf die Dämmerungs- und Nachtstunden.  

Lykische Salamander lassen sich nach Auskunft erfahrener Schwanzlurchhalter nicht erfolgreich in Terrarien halten. In der Regel treten innerhalb des ersten Haltungsjahres starke Hautschäden auf, die schließlich zum Tod der Tiere führen. Deshalb sollte auf eine Terrarienhaltung unbedingt verzichtet werden. Allenfalls für wissenschaftliche Untersuchungen, die dem Schutz der Tiere dienen, lässt sich eine Haltung rechtfertigen. 

Paarung

Die Paarung erfolgt an Land und entspricht vom Ablauf etwa dem in der Gattung Salamandra. Allerdings wird hierbei der Schwanzwurzelhöcker in ähnlicher weise wie bei Mertensiella caucasica beschrieben eingesetzt.  

 

Fortpflanzung

Ähnlich  wie beim Alpensalamander werden zwei voll entwickelte Jungsalamander geboren. In jedem Uterus wird also nur ein Ei befruchtet. Die „Larven“ ernähren sich dann im Mutterleib von den übrigen, unbefruchteten Eiern. Im Gegensatz zum Alpensalamander gibt es bei dieser Art aber keinen Hinweis auf die Ernährung über eine „Zona trophica“ (s.u.).  Die Trächtigkeit dauert vermutlich etwa sechs bis acht Monate.  

 

Gesetzliche Bestimmungen

Nach der Bundesartenschutzverordnung ist Lyciasalamandra helverseni bei uns geschützt und darf nicht aus der Natur entnommen werden. 

 

Erklärung - „Zona trophica“:

Nachwachsender Gewebebereich im Uterus des Alpensalamanders der von den Larven „abgeweidet“ wird.

Weitere Abbildungen von Lyciasalamandra sind auf der Seite der AG Urodela Seite zu finden.

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  Paul Bachhausen

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